Burkhard Mahler

The New Creatures (Jim Morrison Poetry Slam)

www.burkhardmahler.de

VÖ: Dezember 2009

Label: EMG

Vertrieb: U.a. www.amazon.de / www.iTtunes.com

Tracklisting:

1 Nightpiano
2 Give me Love
3 Stay with you
4 The New Creatures
5 Lizard Woman
6 Snakeskin Jacket
7 The Voyeur
8 Cherry Palms
9 Sweet Garden 2
10 Belle with Morrison
11 Good Bye America
12 Soprano Slam

 

Auf seiner neuen CD setzt sich der Münchner Musiker Burkhard Mahler mit der Dichtung des verstorbenen „The Doors“ Sängers Jim Morrison auseinander. Als Ausgangspunkt dienen Texte aus dem von Morrison selber 1969 veröffentlichten Gedichtband „The New Creatures”. Es handelt sich hierbei wohlgemerkt um Morrisons Dichtung, nicht um „The Doors“ Texte mit neuer Musik. Mahler lässt hier „The Doors“ „The Doors“ sein und benutzt die Lyrik Morrisons als Inspiration und Anfangspunkt seiner eigenen musikalischen Reise, auf die er von alten Bekannten wie Renée R. Langer oder Anabelle Lachatte und neuen Weggefährten, wie Djamil Deininger begleitet wird. Die Texte werden sowohl gesungen als auch vorgetragen, mal zusammengewürfelt, mal ins Deutsche übersetzt, oder aber sie dienen als Ansatzpunkte für etwas völlig Anderes.

Los geht es mit „Nightpiano“ einem atmosphärischen Stück, welches, wie schon dem Namen zu entnehmen ist, hauptsächlich vom Piano getragen wird und gelegentlich Gitarrenunterstützung erhält. Abgerundet wird die Nummer, von kurzen Sprach- und Gesangspassagen. Das zweite Lied „Give Me Love“ hingegen ist gesangsorientierter. Hier platziert Mahler meisterhaft Gesangssamples über einen bemerkenswerten Klangteppich. Weiter geht es bei „Stay With You 2“ mit einem Interessanten Dialog zwischen dem Gesang (Johnny Guitar), der Gitarre und dem Saxophon. Johnny Guitar bleibt auch im darauffolgenden Titeltrack am Sprechgesang, der in diesem Fall stärker in den Vordergrund rückt. Bei „Lizard Woman“ singt Mahler selbst, begleitet von dezenten weiblichen Gesangs-Samples. Im nächsten Lied (Snakeskin Jacket) übernimmt Neuankömmling Djamil Deininger meisterhaft die Vocals, und liefert eine beeindruckende Leistung ab, die auf weitere Zusammenarbeit der beiden hoffen lässt. Danach übernimmt Johnny Guitar wider die Vocals, und trägt uns „The Voyeur“ vor, untermahlt von  einer dezenten Percussion und von diversen Instrumenten begleitet, bei denen das Saxophon heraussticht. Beim achten Lied, „Cherry Palms“ treffen wir eine alte Bekannte wieder: Renée R. Langer singt sich in Begleitung des Saxophones mit ihrer charakteristischen Stimme durch das Lied. Mahler übernimmt bei „Sweet Garden 2“ wieder den Gesang, der sich wieder einmal nicht allzu hervorhebt, und sich lieber in das Instrumentalbett einfügt. Eine weitere Bekannte treffen wir bei „Belle mit Morrison“ wieder. Anabelle Lachatte singt sich hier mit Saxophonbegleitung traumhaft durch Morrisons Dichtung. Es folgt das einzige deutschsprachige Lied des Albums; hier trägt Eveline Lugert gelungen eine Übersetzung von Morrisons Text „Good Bye America“ vor, zurückhaltend vom Saxophon begleitet. Abschließend darf sich Saxophonist Franz Brunner bei „Soprano Slam“ richtig austoben. Dieses Lied bildet passend zu dem ähnlich gestalteten Opener „Nightpiano“ einen angemessenen Rahmen für Morrisons Poesie und schließt ein gelungenes, abwechslungsreiches und sehr hörenswertes Werk ab.

Man kann durchaus sagen, dass es Mahler hier gelungen ist, Jim Morrisons Dichtung in einem völlig anderen Licht zu präsentieren, denn Jim Morrison ist nicht immer gleich „The Doors“ und „The Doors“ sind nicht immer nur Jim Morrison, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Text zu dem „The Doors“ Dauerbrenner „Light my Fire“ hauptsächlich vom Gitarristen der Band, Robbie Krieger, geschrieben wurde.

Andreas Köhler, München den 10.12.2009

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